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Duden drumherum

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Helgoland blockiert greenpeace servern und märchen zum nulltarif jetzt mehr. Ein Muttersprachler merkt nach wenigen Sekunden, ob einer was kann oder ob er eben die Sprache nur stümperhaft beherrscht. In Wirklichkeit kann man nur das aufschreiben — d.


Er ist des korrekten Englisch also wirklich mächtig. Daß ich die Welt retten und den Erdball regieren würde und ungeheuerlich wichtig sei. Ich muß Gott bitten daß er mich arbeiten läßt.


Kleiner Bericht nach 1,5 Jahren Intervallfasten : de - Und ich schlafe viel, darum Page 28 2. Amerikaner und Engländer und Australier, Kanadier, Neuseeländer etc.


Kein Buch über die Wirklichkeit oder die Wahrheit. Nur meine Erinnerungen an die Wirklichkeit. Die Kapitel meiner Erzählung sind nicht chronologisch geordnet, denn im Mittelpunkt der Geschichten befindet sich eine geheime Organisation, die durch die Zeit reisen kann. Ich wollte jenes Gefühl zu Papier bringen, welches das Zerbrechen der linearen Zeit erzeugt. Das ist mir aber zu gefährlich. Etwas Gedrucktes kann ich nicht rückgängig machen. Duden drumherum steht dort für immer und ewig. Auch dann, wenn ich meine Meinung ändere. Alles auf dieser Welt ist einem stetigen Wandel unterzogen. Es duden drumherum sich mit dem Gemüt des Erzählenden. Mit seiner Müdigkeit oder Heiterkeit, seiner Wut oder Zuversicht. Gelesen wird, mit dem Wissen vom Wandel der Welt. Die Namen der meisten handelnden Personen in diesem Buch habe ich geändert. Eben, weil sie sich duden drumherum, und heute andere Menschen sind. Auch jene Menschen, deren Namen ich nicht veränderte, haben sich verwandelt. Kann etwas gesagt oder geschrieben werden, das für immer Gültigkeit besitzt. Die Wahrheit, die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit. Fürst Claas vom Mars im April 1996 5 Zeichen Was machst du, wenn du die Straße entlang gehst und überlegst, ob du einer Freundin, die du lange nicht gesehen hast, einen Brief schreiben solltest. Eine Sekunde nach diesem Gedanken fährt ein gelber Postbus an dir vorbei. Oder, wie entscheidest du dich, wenn du duden drumherum der Zeitung einen Artikel über das Fasten gelesen hast. Du spazierst durch eine Fußgängerzone und achtest duden drumherum auf die Geschäfte, weil du so in Duden drumherum bist, daß du dich schlapp fühlst, und warum. Und ob du nicht wirklich fasten solltest. Du redest dir ein, daß ja alles so dreckig ist in dir drin und trittst fast in einen Haufen Hundekot; machst einen Schritt nach links und siehst, daß du dich direkt neben einer Schnellreinigung befindest. Entschließt du dich nun, dich bei einem kirchlichen Fastenseminar anzumelden. Es gibt die tollsten Formen des Wahnsinns. Menschen, die glauben, Rauhaardackel seien Außerirdische und würden mit ihnen sprechen. Menschen, die glauben, alle gelben Autos würden sie verfolgen. Und dann sind da noch Tausende, die glauben, die Wiedergeburt von Jesus Christus zu sein. Er glaubte ernsthaft, Jesus zu sein. Dies erzählte er mir, während wir durch die Straßen des Karolinenviertels in Hamburg schlenderten. Da duden drumherum er ein paar Meter vor einer Litfaßsäule stehen. Bedeutungsvoll hob duden drumherum die Arme wie ein amerikanischer Fernsehpriester, der die Gläubigen segnen will. Wer hatte ihm das angetan. Wie war das nur passiert. Als Robert noch nicht den Verstand verloren hatte, war er ein Vorbild für mich. Ich wollte so leben wie er. Robert war Straßenmusiker und schaffte es, soviel Geld zu verdienen, daß er eine schöne Wohnung bezahlen konnte und immer genug zu Essen hatte. Manchmal war er schon ein bißchen komisch: Er erzählte, er sei ein großer weißer Magier. Ich sei auch einer, aber müßte meine Kräfte noch entdecken. Einmal nahm er mich mit zum Musikmachen. Es war ein warmer Sommerabend. Wir gingen zum Spritzenplatz in Altona. Robert spielte Gitarre und sang. Ich spielte dazu auf meinen Bongos. Wir kauften uns Haschisch von dem verdienten Geld und einige Leute, die in einem Restaurant draußen saßen, gaben uns ein paar Bier aus. Nachts hatte mich Robert dann noch besucht. Das ist eine Art Tarotspiel, um in die Zukunft oder ins eigene Duden drumherum sehen zu können. Die Bilder sind aus Photocollagen gemacht. Ich gab ihm nicht nur das Spiel mit, sondern auch etwas zu rauchen: Eine Mischung aus Stechapfel, Tollkirsche duden drumherum Marihuana. Als ich Robert das nächste Mal sah, waren einige Tage vergangen. Wenn die Musiker Lust auf eine Session hatten, durfte ich am Schlagzeug mitspielen. Robert wippte hektisch hin und her, hatte riesige 7 Pupillen und einen irren Blick. Er würde jetzt keine Drogen mehr nehmen, und es ginge ihm sehr gut, sagte er. Ein paar Tage später begegnete ich ihm wieder im Karolinenviertel. Meine Freundin Marga und unser Hund Ghandy waren auch dabei. Dann nahm Robert uns mit in die Wohnung einer Freundin, bei der er seit drei Tagen übernachtete. Wir setzten uns in einem kleinen Raum, in dem ein Hochbett stand, auf ein Sofa. Eigentlich hätte es ganz gemütlich sein können, wenn Robert nicht einen so irren Blick gehabt und so merkwürdig hektische Bewegungen gemacht hätte. Nun kam der Hund von Roberts Freundin herein. Er war zu allen friedlich und freundlich. Nur Robert kläffte er an und schnappte nach ihm. Als der Hund aus dem Zimmer war, machte Robert wieder diese merkwürdigen Bewegungen. Wie jemand, der versucht, sich blitzartig in verschiedene Yogastellungen zu bringen. Dann setzte er sich im Schneidersitz auf den Fußboden. Er hatte sich einen Holzspeer genommen, der irgendwo im Zimmer herumlag. Der war in der Mitte durchgebrochen. Robert versuchte ihn zu reparieren. Ich weiß nicht mehr, ob er überhaupt Leim dazu hatte. Auf jeden Fall steckte er die beiden Speerhälften immer wieder zusammen. Dann machte Jesus Christus wieder diese geheimnisvollen hektischen Verrenkungen, stand auf und nahm sich ein großes Schwert, das zur Dekoration an einer Wand des Raumes lehnte. Er hielt es in der Hand, setzte sich wieder hin, legte es neben sich und schaute mich an. Wenn ich zuviel darüber spreche, verliere ich Kraft. Daß ich auch ein König bin, Marga und Ghandy ebenfalls. Nun kam endlich die Freundin von Robert herein. Sie schien älter als er zu sein. Ich schätze Robert auf damals ca. Ich will nicht mehr leiden. Ruf doch die Polizei, ruf sie doch. Als die Frau zum Telefon ging, wurde mir sehr mulmig zumute. Marga, Ghandy und ich verabschiedeten uns und gingen hinaus. Das war der Beginn einer merkwürdigen Verstrickung meines Lebens mit dem Namen Robert, mit Schwertern und geheimnisvollen Zeichen. Auch ein bißchen Alfred Hitchkocks Norman Bates. Als ich mit Marga zusammen Jesus-Robert besuchte, nachdem dieser aus der Psychiatrie entlassen worden war, lernte ich seine entsetzliche, manisch-depressive Mutter kennen. Klappe 2 Ein Jahr später lebte ich mit meiner Freundin Diana in Finkenwerder. Ihre Tante arbeitete in einem Reisebüro und hatte ihr für die Ferien eine Pension in Tossa del Mar empfohlen. Diana wollte nicht alleine fahren und zahlte mir die gesamten Kosten für die Reise und die Übernachtungen. Ich lebte damals von der Sozialhilfe und hätte mir kaum so einen Urlaub leisten können. Auf der Busfahrt nach Spanien weinte Diana fast die ganze Zeit bitterlich. Sie hatte in der Nacht zuvor zugesehen, wie ich mit Marga schlief. Für dieses Abenteuer hatten wir alle Matratzen in unser Wohnzimmer geschafft und uns so ein angemessenes Nachtlager errichtet. Ich fand, das war ein großartiges Experiment gegen Eifersucht und langweilige Beziehungen. Deswegen brauchst du doch nicht traurig zu sein. Ich ging in die für die Busreisenden bestimmte Touristenkneipe und trank zwei Bier. Diana wollte einen Augenblick spazieren gehen. Nach etwa einer Viertelstunde hörte ich sie schreien und klagen. Tränenüberströmt humpelte sie in die Kneipe hinein. Sie war einen Hügel hinaufspaziert und hatte da oben ein verschnörkeltes Standbild der heiligen Mutter Gottes Maria gefunden. Dort kniete Diana nieder und betete für einen schönen Urlaub oder etwas Ähnliches. Da kam ein riesiger Hund bellend auf sie zugelaufen. Sie rannte panisch so unglücklich den Hügel hinunter, daß sie an einer besonders steilen Stelle stürzte und sich fürchterlich den Fuß verstauchte. Der Hund hatte sie glücklicherweise nicht zerfleischt. Als wir in Tossa angekommen waren und einen ansteigenden Weg hinauf zu unserer Pension wandern mußten, trug ich sie auf meinem Rücken. Endlich in unserem Zimmer angekommen, warf ich sie auf das Bett. Wir bekamen ein anderes Zimmer. Gegen Abend ging ich in die kleine Altstadt von Tossa. Diana konnte und wollte nicht mitkommen. Das chinesische Universalsymbol für die Wechselwirkung der Gegensätze. Und der weiße Punkt im Schwarzen, wie der schwarze Punkt im Weißen, kein kleiner Kreis, sondern ein Viereck. In der Kneipe hing über dem Tresen die große Puppe einer fliegenden Hexe auf einem Besen. Ich ging zu einem großen, schlanken, jungen Mann, der vielleicht ein wenig älter war als ich mit meinen 20 Jahren. Ich hörte, wie er mit zwei Anderen in der Kneipe deutsch sprach und fragte ihn, ob er mir etwas zu rauchen verkaufen könnte. Ich fragte ihn nach seinem Namen. Was dann kam, war unglaublich: Er behauptete, er sei in Tossa, um mir eine Botschaft zu überbringen. Auf dem Grab eines alten irischen Königs. Danach sei er zu einer Kirche gegangen, die auf einem heiligen Ort der Kraft erbaut worden sei. Weil das Dach dieser Kirche eingefallen 10 ist, könne die kosmische Kraft aus dem Universum nun wieder durch diesen Ort hindurchfließen. Dort habe er zusätzlich zu seiner Erleuchtung alle Schlüssel der Magie erhalten. Ich müsse mich nun auch zu genau dieser Kirche mit dem eingefallenen Dach begeben, damit mir ebenfalls der große Blitz in den Kopf einschlagen könne. Ich erzählte ihm, daß ich auch einmal in Irland gewesen sei. Nur begab ich mich damals zu keiner Kirche und keinem Königsgrab. Ich befand mich in einem Hafen auf dem Kümo Küstenmotorschiff meines Vaters, wo ich als Decksmann arbeitete. Nur für eine Nacht blieb das Schiff in Irland, und das einzige, was ich dort erlebte, war in einen Pub zu gehen und drei Guinness zu trinken. Alles, was er mir erzählte, hörte sich aufregend an. Duden drumherum riesiges Durcheinander an geheimnisvollen Botschaften. Robert Rubin selbst ist die Inkarnation eines großen ägyptischen Pharaos und ich natürlich auch. Unter der großen Pyramide von Gizeh hat sich zur Zeit ihrer Erbauung eine ebenso große Pyramide aus Kristall befunden. Diese riesige Kristallpyramide ist nun mittlerweile unter der Erde bis zu den Pyrenäen gewandert und befindet sich dort ziemlich genau unter Andorra. Gewiß hatte Robert noch mehr wichtige Botschaften für mich, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann. Bald zeigte er mir Diamanten und eine teure Uhr, die er in Andorra gekauft hatte, um damit zu prahlen. Dann holte er einen komischen Gegenstand aus seiner Hosentasche: Einen kleinen Stab aus weißem Holz, etwa so lang wie sein Mittelfinger. Ein Ende dieses Stabes war geschnitzt in der Form eines Eulenkopfes. Als Augen dienten zwei kleine Metallkugeln. Ich habe sie immer dabei. Sie schaut dich immer an, egal wie du sie drehst und wendest. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Er erzählte immer weiter: Von einem Freund, dessen Seele von Psylocibinpilzen aufgefressen worden sei. Daß ihm Katzen nicht lange in die Augen schauen könnten. Daß er fast ein schwarzer Magier geworden wäre, sein Schicksal unheimlich hart sei. Drogen und Alkohol seinem Körper nichts anhaben könnten, ich ihn nicht suchen dürfe, wenn ich ihn finden wolle. Ich weiß nicht, was noch alles. Er versprach mir, mich bald in der Pension zu besuchen, und mit mir zusammen mit seinem Auto nach Andorra zu fahren, denn, das müsse ich unbedingt gesehen haben. Die Pension war ein großes, weißes Haus, an einem Hang gelegen, so daß man von der Terrasse aus über die Altstadt bis zum Mittelmeer blicken konnte. Duden drumherum der Eingangshalle aus führte eine gewundene Treppe hinauf zu den Gästezimmern. Neben dem Treppenaufgang hingen zur Dekoration zwei große Schwerter in der Form eines Kreuzes. Zwei Tage nachdem ich Robert begegnet war, kam er zu Besuch. Seine riesigen Pupillen leuchteten mich an. Er drückte mir eins der Schwerter in die Hand. So standen wir uns bewaffnet gegenüber. Jetzt mußt du wieder zum Leben erweckt werden. Du bist Baldur und es ist Baldur, der wieder erweckt werden muß. Ich habe dich umgebracht, aber jetzt ist die Zeit gekommen, mit Worten zu kämpfen und nicht mit dem Schwert, auch wenn diese Schwerter wie für unsere Hände geschaffen sind. Nun gingen 12 Diana, die sich dazugesellt hatte, Robert und ich hinaus auf die Terrasse. Dort setzten wir uns in die Duden drumherum und beschlossen, einen Joint zu rauchen. Du bist das Lieblingskind deiner Mutter. Du hast großes Glück, aber hüte dich vor der Kabbala. Beide glaubten, im Auftrag Gottes zu duden drumherum. Beide hatten sich anscheinend zuviel mit esoterischen Dingen beschäftigt und zu viele Drogen genommen. Allerdings schien sich der Tossa-Robert noch wesentlich wohler zu fühlen, als der Jesus-Robert aus dem Karoviertel. Klappe 3 Einige Monate später, in Stade, begegnete mir der nächste Robert-Zufall. Stade ist eine norddeutsche Kleinstadt zwischen Hamburg und Cuxhaven. Ein Mädchen sprach mich an, sie hätte mich schon mehrmals gesehen und sich nie getraut, mich zu fragen, wer ich bin und wie ich heiße. Da meinten wir, dein Name müßte Robert sein. Wenn du in der Nähe warst, haben wir gesagt: Guck mal, dahinten geht Robby. Einen Monat später arbeitete ich auf einer Werft in Polen, auf dem Kümo meines Vaters. Wahrscheinlich hoffte ein polnischer Postangestellter, Geld in dem Paket zu finden, riß es auf, und warf enttäuscht mein Büchlein in den Müll. Er schrieb mir, in Duden drumherum würde für ein Musiktheaterprojekt ein Drummer gesucht. Die Musik dafür komponierte Tom Waits. Wilson, der hat doch die Illuminatus-Trilogie geschrieben und interessiert sich stark für Aleister Crowley. Dort hatte ich gefragt, was ein paar gute Diaaufnahmen kosten würden. Ich brauche noch Arbeit für einen Lehrling. Ich fand meine Illustrationen sehr gelungen. Teilweise hatte ich die Karten so zusammengefügt, daß die Collagen aussahen wie Gemälde und nicht wie Bilder, die sich aus mehreren einzelnen Karten zusammensetzen. Die Bewerbungsunterlagen für das Musiktheaterprojekt, eine Duden drumherum mit eigenem Schlagzeugspiel und ein kurzer Lebenslauf, schickte ich zusammen mit meinen 30 besten Dias und einem freundlichen Brief an Robert A. Falls er nicht daran interessiert sei, bat ich ihn natürlich, mir die Dias zurückzuschicken. Als ich nach einem Monat keine Antwort bekam, fuhr ich zum Thalia Theater nach Hamburg. Nach langem Warten in der Rezeption kam endlich der persönliche Assistent von Wilson. Ja, er erinnere sich an den Brief und die Dias. Herr Wilson hatte sie, ohne sie anzuschauen, gleich nach dem Lesen des Briefes in den Müll geworfen. Duden drumherum ist ein ganz anderer, als der Schriftsteller der IlluminatusTrilogie. Nur ihre Namen haben sie gemeinsam. Der TheaterWilson ist darauf spezialisiert, Bühnenbilder mit Licht zu gestalten. Von einem Pakt mit dem Teufel. Ein Schlagzeuger war schon lange gefunden. Heute habe ich zwei Freunde, die auch Duden drumherum heißen. Aber ich erwarte nicht, daß sie nur, weil sie diesen Namen haben, Dinge von mir in den Müll werfen, oder ein Schwert in die Hand nehmen und verrückt werden. Sollte ich besser doch damit rechnen. Es gibt keine objektive Synchronizität, oder. Nehmen wir an, eine bestimmte Stelle auf dem Mond wird zum erstenmal photographiert. Beim zweiten Photographieren derselben Stelle ist ein neuer Mondkrater zu sehen. Nehmen wir weiter an, zwanzig Jahre nach Photo Nr. Es wird gefilmt, wie genau in den duden drumherum geformten Krater ein weiterer Meteorit einschlägt. Diese Synchronizität hätte nichts mit Gedanken zu tun, sie wäre einfach ein Gipfel der Unwahrscheinlichkeit. Zwei Meteorite schlagen in einem Zeitabstand von 20 Jahren an genau der gleichen Stelle ein. Alle anderen, nicht in diesem Sinne materiellen Synchronizitäten sind ausschließlich gedanklich und hängen nur mit duden drumherum Aufmerksamkeit zusammen. Menschen, die unter Beziehungswahn leiden, sind meist dem Zwang ausgesetzt, den Synchronizitäten, die sie wahrnehmen, zu folgen. Alle Orakel, das Tarotspiel, das I-Ging, die Runen und was es sonst noch alles gibt, beruhen auf Synchronizitäten und der Annahme, es sei für das persönliche Glück förderlich, diesen Synchronizitäten zu folgen. Es gibt aber genauso viele Synchronizitäten, die scheinbar keinen guten oder schlechten Rat beinhalten, sondern schlicht und einfach wahnsinnig machen. Wenn man ein sensibles Kerlchen ist. Falls doch, vergißt man sie schnell und mißt ihnen keine Bedeutung bei. Ein solcher Mensch ist z. Der steckt die tollsten Synchronizitäten locker weg und lebt weiter, als wäre nichts gewesen. Ich hatte mir kürzlich die Haare geschnitten und mir zum Essen einen Schlips umgebunden. Während des Fluges merkte er, daß sich der Pilot kaum für die Berge vor und unter ihm interessierte, sondern den Playboy las. Erich hatte selbst ein haarsträubendes Abenteuer mit einem Piloten in Peru erlebt und erzählte nun seine Geschichte: Er war als Seemann in Peru und hatte beim Landgang zusammen mit seinem Freund einen Piloten kennengelernt und diesen überredet, sie auf einen Flug mitzunehmen. Sie wollten einfach nur das Land von oben sehen. Der Pilot war schon ziemlich betrunken, aber die beiden Seemänner waren mutig und jung. Sie gingen zu der Piste, wo das kleine Flugzeug stand. Der Pilot hatte seine Flasche dabei und soff immer noch. Sie stiegen ein, und der Betrunkene startete die Maschine, ohne vorher irgend etwas an seinem Flugzeug zu kontrollieren. Sie flogen zunächst zum Hafen, wo sie einige Sturzflüge auf ihren Kümo machten, während Erich und sein Kumpel photografierten. Dann steuerte der Pilot auf das offene Meer zu, klappte zusammen und war eingeschlafen. Nach zehn Minuten Panik gelang es den Seeleuten, den Piloten zu wecken und zurückzufliegen. Ja, aber das ist ja die Musik, das ist genau original die Musik von meinem Diavortrag. Die, die hier im Restaurant gerade im Hintergrund spielt. Ja das ist ja witzig. Ja das ist ja wirklich witzig. Es gibt genügend berühmte Erfinder, die ihre Entdeckungen nur einem Traum oder einem Zufall zu verdanken haben. Genauso gibt es Synchronizitäten, die nichts weltbewegendes zur Folge haben. Außer, daß sie einen schwer zu reparierenden Riß im Bewußtsein des Betroffenen hinterlassen. Einen Riß in seinem Bewußtsein über die Reihenfolge von Ursache und Wirkung. Als ich gerade ein paar Wochen in eine neue Wohnung am Fischmarkt 11 in Stade gezogen war, hatte ich einen seltsamen Traum. Ich träumte nur von Händen. Da war eine Frauenhand mit rotlackierten Fingernägeln, daneben meine Hand. Dann war meine Hand plötzlich die Frauenhand. Nun sah ich, daß der Fingernagel meines Ringfingers eine kleine Verletzung hatte. Am Nagelbett fehlte ein Stückchen Fingernagel. Ich sah den Ärmel eines weißen Kittels. Die Hand hielt eine Pinzette und entfernte damit ein kleines Stück vom Nagellack der Frauenhand und versuchte, mit diesem Lack meine Verletzung zu reparieren. Ich torkelte schlaftrunken an den Apparat und nahm ab. Das wußte ich aber damals nicht. Das begriff ich erst, als einige Wochen später ein Herr anrief, sich räusperte und fragte, ob ich nur Nagelpflege machen würde oder auch Beinhaar-Entfernung. Ein paar Tage vor meinem Nagelstudio-Traumerlebnis bekam ich Post von Peter-Robert König aus der Schweiz. In der folgenden Duden drumherum träumte ich, ich würde in der Marsch, im urzeitlichen Elbstromtal bei Horneburg, wo meine Eltern wohnen, herumlaufen. In meinem Traum war alles wie in der Wirklichkeit: Grüne Wiesen, Kühe und Plantagen von Obstbäumen. Der Himmel bewölkte sich bedrohlich schnell, und ein unheimlicher Wind kam auf. Da hörte ich den Atem eines Werwolfes, der immer näher kam. Ich war nur mit einem verbogenen, silbernen Löffel bewaffnet. Ich lief nicht in den Ort zu meinem Elternhaus, sondern von der Marsch hinauf auf die Geest in den Wald. In diesem Wald steht in Wirklichkeit, wie in meinem Traum, eine Hütte bei Karpfenteichen. Dort, wo der Waldrand an die Auewiesen grenzt. Diese Hütte hat mein Opa mit Freunden zusammen ausgebaut, um dort Karten zu duden drumherum und Karpfen zu fischen. In meinem Traum floh ich in eben diese Hütte. Dann sah ich, daß mein roter Futon in der Hütte lag. Zwei Tage später bekam ich wieder Post von Peter. Irgendwann hatte ich angefangen, zu glauben, eine große Macht würde die Fäden meines Lebens in der Hand halten. Diese große Kraft war so allwissend und gewaltig, daß sie einfach alles konnte. Diese große Macht telefonierte mit mir in meinen Träumen und hielt mich an ihren Fäden wie eine Marionette. Trotzdem glaubte ich, daß, obwohl diese große Macht der Puppenspieler ist und ich die Marionette, auch ich durch diese Verbindung verteufelt mächtig sei. So sah es jedenfalls aus. Nicht von einem Tag auf den anderen, sondern ganz langsam aber sicher. Natürlich werde ich mich eines Tages erinnern, aber das soll der Leser an dieser Stelle noch nicht wissen. Es ist natürlich kein Zufall, daß in Remembers das Wort Member enthalten ist, denn wenn es irgendwo auf der Welt keine Zufälle gibt, dann in der Time and Space Society. Sie wurde 19 Jahre alt, ich selbst war damals 17. Ein Partygast erzählte ihr, daß sie Glück hätte, es geschenkt bekommen zu haben, weil man sich so ein Kartenspiel nicht selber kaufen dürfe. Jemand anderes behauptete, daß in den folgenden zwei Wochen niemand außer Swantje das Spiel berühren dürfe. Als sie mir die bunten Bilder zeigte, war ich vollkommen entzückt. Wir feierten schön Geburtstag, mit viel Gelächter und Rausch. Wer nicht mehr nach Hause kommen konnte, übernachtete dort. Am nächsten Morgen unterhielt ich mich beim Frühstück mit Swantje und jemandem, der als Gärtner auf einem Friedhof in Hamburg arbeitete. Bei dieser Beschwörung saß er mit mehreren Leuten um einen Tisch. Er war derjenige, in den der Geist fahren und durch den der Geist sprechen sollte. Als der Friedhofsgärtner dann merkte, daß tatsächlich etwas in ihn eindrang, war er dermaßen entsetzt, das er sich schüttelte und wehrte und vom Stuhl fiel. Der Geist war darüber ärgerlich und verschwand. Auch der Vorgesetzte war sehr wütend. Obwohl der Friedhofsgärtner so kläglich versagt hatte, bot ihm sein Vorgesetzter einige Zeit später an, zwei Tage in dessen schönem Haus zu verbringen, um Urlaub zu machen. Er selbst wollte Verwandte besuchen. Der Friedhofsgärtner bedankte sich und übernachtete in diesem Haus mit einer Freundin. In jener Nacht hatte er immer wieder das Gefühl, daß ihn ein Mann auf einem Bild, das an der Wand hing, beobachte. Er glaubte fast, er hätte gesehen, wie sich die Augen bewegten. Zurück in der Kaserne erzählte ihm der Hausbesitzer, der in der besagten Nacht über hundert Kilometer weit weg gewesen ist, haargenau, was der Friedhofsgärtner mit seiner Freundin getrieben hatte. Darüber war der gute Mann so entsetzt, daß er sich schwor, nie wieder irgend 21 etwas zu tun, was im entferntesten mit Geistern oder Leuten, die sich mit Geistern beschäftigen zu tun hat. Manchmal, wenn er auf dem Friedhof ist, fühlt er, daß wieder etwas Unsichtbares in ihn eindringen will. Er bekommt dann eine Gänsehaut, muß tief ein- und ausatmen und sich gut zureden. Warum erzählte er uns diese Geschichte, wo wir doch nur über Tarotkarten sprachen. Vielleicht, weil es viele Menschen so empfinden, als sei etwas Unsichtbares zugegen, wenn sie die Karten befragen. Dieses Unsichtbare sorgt dafür, welche Karten gezogen werden. Damals beeindruckte mich an der Geschichte des Friedhofsgärtners nicht sonderlich, daß Geister etwas gruseliges sein sollten, wovor man sich hüten müsse. Ich konnte nicht nachvollziehen, was er so beängstigend fand. Ich wollte gerne selbst ein Abenteuer mit Geistern erleben. Wenn mich damals jemand davon überzeugt hätte, daß diese Geistwesen und unsichtbaren Kräfte tatsächlich existieren: Ich hätte das einfach nur toll und aufregend gefunden aber gewiß nicht zum fürchten. Ich glaubte, das hatte nun wirklich nichts mit Tarotkarten zu tun. Sie wünschten sich, wie alle guten Eltern, daß ich als junger Mensch noch bei ihnen wohnen würde. Durch glückliche Zufälle war ich, obwohl noch keine 18 Jahre alt, von der Schulpflicht befreit. Mein Klassenlehrer und der Direktor behaupteten, ich sei der Haschverkäufer auf dem Schulhof. Mit dieser Freiheit, nicht zur Schule gehen zu müssen, war ich überaus glücklich. Ich haßte die Schule, wie ich wohl nie etwas gehaßt habe. Daß meine Freunde die Karten in den ersten zwei Wochen nicht anfassen sollten, nahm ich nicht so eng. In die Trinkstraße kamen viele Besucher, ausnahmslos Haschraucher. Sie war blond und redete unheimlich viel. Alle qualmten wie die Schlote. Es wurde nicht Hasch geraucht, um danach stumpf Fernsehen zu gucken. Ich glaubte, in den Rauschzuständen auf große, innere Reisen zu gehen und gewaltige mystische Einsichten zu erlangen. Mit der Menge der Drogen, die ich konsumierte, sollte proportional meine Weisheit wachsen. Richtig für die Tarotkarten interessieren konnte sich keiner meiner Mitbewohner. Ich begab mich allein auf die Entdeckungsreise. Auf dem Sperrmüll hatte ich einen großen Karton mit alten Stoff- und Lederresten gefunden. Hieraus bastelte ich, indem ich Streifen und Kreise aus Rind- und Schlangenleder auf ein weißes Stück Leder klebte, einen Lebensbaum. Eine Art Landkarte des Universums, dessen Bild ich im Buch Thoth gefunden hatte. Der Lebensbaum besteht aus den Zahlen von 1 bis 10, die durch 22 Pfade verbunden sind. Diese Pfade sind den 22 Trümpfen des Tarotspiels zugeordnet. Ich war in ein größeres Zimmer umgezogen und machte darin eine Ecke nur für die Tarotkarten zurecht. Der vorherige Bewohner, Baghwan-Jünger Alok, hatte einen großen Stein, einen Findling, zurückgelassen. Vor den Stein legte ich ein Stück roten Samt, die Karten darauf und den Lederlebensbaum daneben. Da hörte ich einen unglaublich dunklen, vibrierenden Ton. Für ein paar Sekunden bewegte sich der Lebensbaum, als würde er atmen. Ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Von Anfang duden drumherum glaubte ich, daß ich durch das Tarotspiel weise und mächtig duden drumherum würde. Ich glaubte, daß ich fast nichts dafür zu tun brauchte. Daß ich ein Auserwählter der Götter sei, der Kraft und große Macht geschenkt bekommt und sich dafür nur ein Kartenspiel zu kaufen braucht. Vor unserer Reise hatte ich ein paar Mal bei ihr übernachtet. Wir haben aber nie zusammen geschlafen. Die Gräfin hatte keine Lust, und ich wollte Judith, meiner festen Freundin, treu bleiben. Judith und ich waren seit einer Schul-Theaterfahrt ein verliebtes Paar. Es ging darum, daß alle Zeit, in der man zusammen Sex haben könnte, aber es nicht tut, verlorene Zeit ist. Im Bus auf der Rückfahrt vom Theater, fragte ich Judith, ob sie noch einen Joghurt zu Hause hätte. In der Trinkstraße war der Kühlschrank leer. Gleich nach dem Joghurtessen haben wir zusammen geschlafen. Als Isabell und ich abreisten, schenkte sie mir einen schönen, schwarzen Schal, den ich als Gürtel trug. So mußte ich wenigstens immer dann, wenn ich die Hose aus- oder anzog, an sie denken. In jener Zeit hatte ich begonnen, viel Getreide zu essen. So nahm ich einen großen Sack Körner und eine alte Kaffeemühle zum Getreidemahlen mit. Ansonsten befanden sich in meinem Rucksack nur 300 Mark, ein Schlafsack, einige Klamotten, meine Bongos und natürlich das Buch Thoth mit dem Kartenspiel. Die erste Nacht der Tramptour war ein reiner Alptraum. Mickey stoppte an der französischen Grenze. Während er sich auszog, bot er uns an, auch im Lastwagen zu übernachten. Ich glaubte, ich müßte sie beschützen. So mußte ich auch bleiben. Ich konnte Isabell nie dazu bewegen, den Lastwagen zu verlassen, während Mickey sie stöhnend und wichsend befummelte und ihre Hand nahm, um ihre Fingernägel in sein eigenes Fleisch zu drücken. Als es endlich Morgen wurde, befahl Mickey, wir sollten unsere Rucksäcke nehmen und zu Fuß über die Grenze gehen. Er 24 hatte keine Lust auf die Grenzkontrolle mit uns und versprach, auf der anderen Seite zu warten. Die Gräfin wollte wirklich weiter mit ihm fahren. Ich wollte sie nicht allein lassen. Der nächste Mensch, der uns mitnahm, muß ziemlich normal gewesen sein, denn ich kann mich nicht so recht an ihn erinnern. Aber der Übernächste war wieder so ein stinkender, ekligefranzösische-Zigaretten-rauchender-Lastwagenfahrer-Arsch. Nahe der Mittelmeer-küste bog er von der Autobahn ab. Wir fuhren in einen Hafen zu einer Lagerhalle. Er stieg aus und deutete mir mitzukommen. Er wolle mir etwas zeigen. Ich folgte ihm in die Halle, wo er verschiedene süße Früchte in eine Kiste packte. Nun gingen wir zur Heckklappe seines Lasters. Er öffnete sie und stellte die Kiste auf die Ladefläche. Nach frühestens einer Minute kam mir der Gedanke, daß etwas nicht stimmte. Ich ließ die süßen Früchte stehen und ging zum Führerhaus des Lasters. Der Franzose versuchte gerade, die Gräfin zu vergewaltigen. So männlich wie ich konnte, befahl ich, er solle sofort aufhören. Mit einem irre breiten Mund und diesem wahnsinnigen Gesichtsausdruck. Ein Lachen, was man nicht hören, aber sehen mußte. Es tat in den Augen weh. Sie schien noch weniger als ich, das, was geschah, als Wirklichkeit zu empfinden. Der Franzose drohte, wenn Isabell sich nicht von ihm ficken läßt, fährt er ohne uns weiter. Wir räumten unsere Rucksäcke nach draußen. Wir mußten herausfinden, wo wir waren, und wie wir zurück zur Autobahn kommen konnten. Ein kleines Nest in der Nähe von St. Isabell hatte eine Adresse, zwei Kilometer außerhalb des Dorfes. Wir sollten einen Mensch namens Lehel von jemandem grüßen. Dann würde alles in Ordnung gehen und wir könnten eine zeitlang bleiben. Ich weiß nicht mehr, wie der Mensch hieß, von dem wir grüßen sollten. Isabell erzählte, er sei heroinabhängig gewesen. Als seine Freundin sich totspritzte, lebte er dort für einige Zeit, um zu entziehen. Der Fixer hatte dort Kerzen gegossen und 25 verkauft. Kerzen aus farbigem Wachs, in der Form kleiner Blumentöpfe, die nicht mit Ton, sondern mit wachsdurchtränktem Sand umhüllt waren. Nur die Insekten surrten und zirpten in den trockenen Hügeln. Wir gingen einen Sandweg hinauf zu einem weißen Gebäude, welches sehr südländisch, fast arabisch aussah. An einer Seite hatte es große Fenster mit Rundbögen. Um das Hauptgebäude herum lagen einige kleinere, alle recht phantasievoll gebaut. Aus einem Haus ragte ein Turm mit einem japanisch ausschauenden Dach. Duden drumherum dem Hauptgebäude lag eine riesige, schwarze Dogge. Sie bellte nicht und sie rührte sich nicht. Keine Menschenseele war zu sehen. Mit Herzklopfen gingen wir durch die Tür. Wir betraten einen großen Raum, der in zwei Ebenen unterteilt war, die eine kleine Steintreppe verband. Der Fußboden der oberen Hälfte lag in Höhe eines riesigen Tisches, der auf der unteren Hälfte stand. In der hinteren Ecke der unteren Ebene führte eine Treppe hinab in einen weiteren Raum. Von dort aus konnte man wieder nach draußen gehen, da das Gebäude schräg in einen Hügel hinein gebaut war. Sowohl im unteren, als auch im oberen Geschoß befanden sich riesige Steinbacköfen. Überall roch es nach Lavendel. An dem gewaltigen, runden Tisch saßen drei Menschen und schauten uns schweigend an. Eine alte Ungarin, ein vielleicht 60-jähriger Ungar mit einem grauen Bart, und ein etwa 30-jähriger Franzose mit dunklen, langen Haaren, einem schwarzen Bart und sonnengebräunter Haut. Sie schienen überhaupt keine Lust zu haben zu sprechen. Lag es an der Hitze. Isabell konnte eh kein Wort Französisch. Lehel trug weite, weiße Sachen, hatte etwas Bauch, Haare und Bart wie Baghwan. Seine Augen schauten uns gütig und wohlwollend an. Fließend Wasser gab es nur im Hauptgebäude. Ein Plumpsklo stand auf dem Hof. Der 50 Jahre alte Ungar war der dritte Mensch auf dieser Reise, der Isabell permanent ficken wollte. Eigentlich mochte ich ihn ganz gerne. Aber da er nicht auf Isabells Geräusche und Körpersprache reagierte, mußte ich ihm immer wieder erklären, daß sie nicht wollte. Immer, wenn er einatmete, zog sich die Haut zwischen seinen Rippen nach innen. Das konnte man sehen, weil er mit freiem Oberkörper herumlief. Wenn er heftig abgehustet hatte, steckte er sich gleich eine starke Zigarette an. Er war Bildhauer und arbeitete an einer lebensgroßen, nackten Frau, die auf dem Boden saß. Als er mir etwas Lehm gab, modellierte ich ein kleines Teufelchen, das den Kopf auf eine Hand stützt, als würde es angestrengt nachdenken. Nun zeigte er mir mindestens 20 Photos von Bildern, die er gemalt hatte. Immer das gleiche Motiv: Jesus am Kreuz mit weinenden und betenden Menschen davor. Jeden Morgen stand der Ungar kurz vor Sonnenaufgang auf, brachte der Kuh im Garten etwas Wasser und wanderte dann auf einen Hügel, um mit erhobenen Armen die Sonne zu begrüßen. Der Franzose mit dem schwarzen Bart verkaufte kleine Parfümflaschen aus Ton auf den Touristenmärkten. Er lud uns einmal in den zwei Wochen, die wir dort blieben, zum Kiffen ein. Sonst war ich immer breit von Mohnkuchen und Rotwein. Den backte die alte Ungarin. Lehel fuhr mit seinem kleinen Bus in die Stadt und verkaufte ihn an die Bäckereien. Was übrig blieb, war für uns. Zum Trinken stand ein Kanister Rotwein beim großen Kamin, von dem sich jeder bedienen konnte. Isabell und ich gaben Lehel jeden Tag etwas Geld. Zum Wohnen, Essen und Trinken. Nach einer Woche wollte Isabell weiter nach Spanien, da unser Geld langsam zur Neige ging. Ich wollte noch nicht fort. Also fragte ich Lehel, ob er nicht etwas Arbeit für uns hätte, damit wir bleiben könnten, ohne dafür zu bezahlen. Er gab mir einen Beutel weiße Kalkfarbe, einen Eimer Wasser, und eine Rolle zum Malen. Aber sie fegte ab und an die Backstube. In einer Vollmondnacht konnte ich nicht schlafen. Den Sandweg vom Hof hinunter, dann ein wenig die Straße entlang und schließlich einen schmalen Weg die Hügel hinauf. Als ich den Hof verließ, folgte mir die große schwarze Dogge und ein schwarzweiß gefleckter Hund, der auch zu den Cloudiniers gehörte. Den ganzen Nachtspaziergang über blieben die Tiere bei mir. Nie entfernten sie sich mehr als einige Meter. Zu Hunden hatte ich nie einen Draht. In dieser Nacht fühlte ich zwischen den Tieren und mir eine Verbindung. Das Mondlicht zauberte allerlei Gestalten in die Büsche. Ich hielt inne und betrachtete den Mond. Regungslos starrten sie auf die silberne Scheibe. Plötzlich erkannte ich: Der Mond ist eine Kugel. Ich wußte schon immer, daß der Mond eine Kugel ist. Aber in diesem Moment erkannte ich es. Ich begriff, daß dort oben ein großer, runder Stein am Himmel hängt. Als hätte ich das nie zuvor gewußt. Als hätte ich vor dieser Nacht nur etwas über den Mond gelesen, oder von anderen Menschen erzählt bekommen. Für wenige Erlebnisse fällt es mir so schwer, Worte zu finden. Als wir Richtung Spanien abreisten, sagte Lehel, ich könne jederzeit zurückkommen, bei ihm arbeiten und dafür bei ihm wohnen, essen und trinken. Darüber freute ich mich sehr. Wir wurden bald von einem französischen Pärchen in einem Kleinbus mitgenommen. Sie fuhren bis in die Pyrenäen. Unterwegs luden sie uns zum Essen ein. Der junge Mann fragte mich, ob ich noch einen Schnaps und einen Wein wolle. Seine Freundin schaute mir tief in die Augen und schüttelte den Kopf. Als wir weiterfuhren, durften Isabell und ich im Bus schlafen. Mitten in der Nacht wurden wir geweckt. Es war irre kalt und finster. Mein Französich muß miserabel gewesen sein. Ich war mir todsicher, unseren Fahrern erklärt zu haben, daß wir nach Port Bou wollten. Ein kleines spanischen Örtchen am Mittelmeer, direkt an der französischem Grenze. Nun stand auf dem nächsten Straßenschild, daß wir uns mitten in den Pyrenäen, einen Kilometer vor Andorra befanden. Endlich ging die Sonne auf. Wir brauchten den ganzen Tag, um nach Port Bou zu kommen. Ein Jahr zuvor war ich schon einmal dort gewesen, mit meinem Cousin Matthias und seinem Freund Oliver. Damals schliefen wir auf dem Dach eines Hauses. Es stand in den trockenen Hügeln, duden drumherum an die Pyrenäen angrenzen. Um dorthin zu gelangen, mußte man vom Strand aus eine Viertelstunde zu Fuß 28 gehen. Es gehörte Antonio, einem ehemaligen Berufsboxer, der in einem Strandcafé von Port Bou kellnerte. Ich weiß nicht, wie Matthias und Oliver damals diesen Schlafplatz fanden. Sie waren mit dem Auto vorgefahren, und ich mit dem Zug nachgereist. Duden drumherum ich ankam und sie in einer Kneipe traf, war es eben so, daß sie ihre Nächte auf dem Dach verbrachten, und ich auch dort schlafen konnte. Es gab nur zwei kleine Zimmer. Im einen stand ein Herd und ein Tisch. Im anderen nur Spiegel, Hanteln und Gewichte, damit Antonios Boxfreunde trainieren konnten. Davor ein kleiner Schuppen, in dem es fließend Wasser und einen Schlauch zum Duschen gab. Feist und faul lebte man vor sich hin. Als zwei Wochen vergangen waren, hatten wir genug von Sonne, Suff und Rauch. Wir fuhren ins Dali Museum nach Figueras. Mußten doch ein wenig Kunst und Kultur sehen. In Wirklichkeit waren es über fünf. Nach dem Museumsbesuch ging es weiter mit dem Auto quer durch die Pyrenäen bis an den Atlantik. Ich erinnere mich, daß wir auf dem Weg nach Hause jeden Pfennig zum Tanken benötigten. Wir übernachteten in einem Sonnenblumenfeld. Das einzige, was wir noch zu essen und zu trinken hatten, waren Knoblauchzehen und eine Flasche Pernod. Mit uns waren es dann 15. Antonio besaß mittlerweile eine eigene Kneipe am Marktplatz. Er hatte nichts gegen die vielen Menschen auf seinem Haus. Duden drumherum alle tranken in seiner Kneipe Kaffee und Bier. Wer sich nichts kaufen konnte, durfte an seinen ewig neuen Joints ziehen. Seinen rechten Arm schmückte ein tätowierter Davidstern. Er erzählte uns, das würde bedeuten, daß er heroinabhängig gewesen sei. Mit einigen alten Knastbrüdern, die er in Port Bou getroffen hatte, feierte er pausenlos ihr Wiedersehen. Außer ihnen lebten auf dem Haus Jolli und Conni, zwei Mädchen aus der Schweiz; Maria, eine Griechin, die aus Dortmund kam; Michael aus Süddeutschland, der aussah, wie ein Heiligenbild von Jesus; Alkoholiker, traurige und glückliche Verrückte und schließlich auch die Gräfin und ich. Am dritten Abend saß die ganze Dachfamilie am Strand an einem Feuer. Zwei Marokkaner, ein großer bulliger und ein kleiner schleimiger, näherten sich uns. Schwiegervater erklärte, die beiden seien Arschlöcher, die uns ausrauben wollen. Wir teilten die beiden Papierchen mit noch einer Person. So nahm jeder zwei Drittel. Eine lächerliche Dosis, die mir trotzdem das Blech wegfliegen ließ. Eine viertel Stunde später ging ich schwimmen. Nun spielte ich am Strand mit einem Freak, der aussah wie ein Pirat, ein Brettspiel, das ich nicht kannte. Jetzt legte ich mir Tarotkarten. Als ich aufblickte, erkannte ich, daß das ganze Universum ein Kartenspiel ist. Schaute ich auf den Boden, sah ich Wurzeln von Bäumen. Überall war die Welt ein wenig transparent geworden. Was ich auch sah, es schimmerte bunt und schien zu atmen. Gegen Abend saß ich im Städtchen mit einigen Dachbewohnern in einem Straßencafé. Der Schwiegervater gab mehrere Batida de Coco aus. Ich erkannte auf der anderen Straßenseite die beiden Marokkaner. Der Bullige, Hassan, redete mit dem Schleimigen und deutete auf uns. Als ein kleiner Pakistani, der einen riesen Koffer bei sich hatte, aufstand, um zur Toilette zu gehen, gab Hassan dem Schleimigen ein Zeichen, er solle über die Straße huschen. Etwa 15 Menschen saßen im Straßencafé. Der Marokkaner schlängelte sich zwischen ihnen hindurch und griff den riesen Koffer, der direkt vor mir stand. So schnell er konnte, lief er über die Straße zu Hassan zurück. Gemeinsam flüchteten sie mit ihrer Beute Richtung Strand. Ich duden drumherum alles angeschaut, als würde ich im Kino sitzen. Die Menschen um mich herum sind Schauspieler. Das konnte nicht wirklich passiert sein. Ich hätte unmöglich der einzige sein können, der das beobachtete. Darum wußte ich auch, daß das alles reine Einbildung war. Sonst hätten die anderen im Café das ja auch gesehen. Da die Anderen auf seine Aufregung reagierten und versuchten, ihn zu beruhigen, glaubte ich, es könne sich in diesem Fall um keine Halluzination handeln. Als gehöre sie nicht zu mir. Sie erzählte ganz genau, was ich beobachtet hatte. Der Pakistani schaute mich an, als wäre ich ein Gespenst oder geisteskrank oder beides. Er war so aufgeregt, daß sich seine Stimme überschlug. Er beschimpfte mich, griff mit duden drumherum furchtbar feuchten Hand nach meiner und zog an mir. Ich stand auf und folgte ihm. Es war ja sowieso alles ein Traum. Zielstrebig bewegten wir uns zur Polizeiwache. Die liegt ganz dicht beim Strand. Den ganzen Weg dorthin ließ er meine Hand nicht los und schimpfte, wobei es duden drumherum so klang, als würde er weinen. Einige Leute aus dem Café folgten uns. Vor dem Polizeigebäude erzählte ich zwei Polizisten, was ich gesehen hatte. Schließlich liefen vier mit Pistolen in den Händen den Strand entlang, um die Marokkaner zu finden. Es war inzwischen dunkel geworden. Ich setzte mich draußen vor die nächste Kneipe, schaute in den Himmel, trank Bier, rauchte und fragte mich, wo und wer ich bin. Nach 10 Minuten hatten die Polizisten den kleinen Marokkaner gefangen. Jemand rief, ich solle zur Wache kommen. Nun stand ich draußen im Eingang des Polizeigebäudes. Drinnen zitterte direkt vor mir der kleine Marokkaner, den ein Polizist fest am Kragen hielt. Ich hörte klatschende Ohrfeigen und ein lautes Wehgeschrei. Der Pakistani fuchtelte vor meinen Augen vollkommen außer sich mit einem Kamm herum. Man hatte ihn in der Hosentasche des Diebes gefunden. Er stammte aus seinem Koffer. Das war alles, was man an Diebesgut sichergestellt hatte. Hassan lief irgendwo da draußen rum und war sauer auf mich. Jetzt war es an der Zeit paranoid zu werden. Ich hatte die Gräfin schon zwei Tage nicht gesehen. Das letzte Mal ging sie in Hassans Armen neben mir die Straße entlang. Sie hatte sich von dem Typen mit den diversen Totenkopftatoos gleich vier Trips gekauft und alle auf einmal geschluckt. Ich glaubte, ich müßte ein Held sein und mich darum kümmern, daß ihr nichts passierte. Es war mir unmöglich, auf sie aufzupassen. Sie war ein paar Jahre älter als ich. Manchmal wollte sie, daß ich ihr helfe, nicht gefickt zu werden. Manchmal wollte sie das nicht. Ich war doch verantwortlich für sie. Hassan hatte eine Pistole und wollte sie ficken. Hassans bester Freund saß wegen mir im Knast. Wirklich allerhöchste Zeit, verrückt zu werden. In der Nacht saß ich wach auf dem Dach, als die Gräfin lebendig von ihrer Reise nach ich-weiß-nicht-wo zurückkehrte. Sie stieg in einen Schlafsack, der ihr nicht gehörte. Der Schlafsackbesitzer zerrte sie wieder heraus. Da stürzte die Gräfin so unglücklich duden drumherum den Boden, daß sie sich das Nasenbein brach. Bald sah sie aus wie Frankenstein. Niemand konnte mehr mit ihr kommunizieren. Sie lebte und überlebte die nächsten Wochen zwischen uns in ihrer eigenen Welt. Ich verlor die letzten hundert Mark, die ich noch hatte. Oder sie wurden mir geklaut. Ununterbrochen fühlte ich mich trippig. Wenn die Ziegen hinterm Haus meckerten, glaubte ich, sie hätten meine Gedanken gelesen und würden darüber lachen. Wenn ein großer Dampfer auf dem Mittelmeer tutete, glaubte ich, auch das wäre ein Kommentar zu meinen Gedanken. Aber am schlimmsten waren die Stimmen im Kopf. Die waren nervenzerreißend: Tagelang redeten mein älterer Bruder, meine Oma und meine Mutter auf mich ein. Der Trip hatte eine Mauer niedergerissen. Die Mauer zwischen meinem Bewußtsein und meinem Unterbewußtsein. Er war nicht der eigentliche Erzeuger, nicht die Wurzel dieser Stimmen. Er hatte nur das zerstört, was mich daran hinderte, sie klar und deutlich zu hören. Seit meiner frühesten Kindheit wohnten Oma, Mutter und Bruder in mir. Mein ganzes Leben lang hatten sie mich beeinflußt und gelenkt. Jetzt konnte ich sie hören. Jetzt fühlte ich, wieviel Macht sie über mich hatten. Die Isabell ist aber ein schrecklich dummes, ordinäres Mädchen. Guck dir diese Leute an. Die sind ja alle faul. Ich konnte es nicht abstellen. Seit ich mein letztes Geld verloren hatte, mußte ich schnorren. Viele Leute waren in Port Bou nur auf der Durchreise. Es war nicht schwierig, jeden Tag von anderen Menschen ein paar Peseten geschenkt zu bekommen. Manchmal schmissen Conni, Maria, Michael und ich unser Erschnorrtes zusammen. Dann kauften wir Wein und Reis, ein paar Tomaten und Brot, machten ein Feuer und aßen gemeinsam. Immer noch hatte ich große Angst, Hassan wieder zu begegnen. Ein dickes Mädchen verkaufte mir ein Messer, das sie bei sich trug, um sich zu schützen. Sie sagte, sie würde es doch nicht brauchen. Ich glaubte, ich müsse Hassan erstechen. Wenn du ihm zeigst, daß Du keine Angst vor ihm hast, fürchtet er sich vor dir. In einem Gemüseladen stand Hassan plötzlich hinter mir. Er schaute mich durch seine dunkle Sonnenbrille an und verzog keine Miene. Beinahe wäre mein Herz stehen geblieben. Gesegnet sei der heilige Schwiegervater. Ich schaffte es, Hassan ins Gesicht zu lachen. Als ich mit meinen Tomaten den Laden verließ, fühlte ich mich wie ein todesmutiger Held. Michael und ich beschlossen, in den nächsten Tagen zu Fuß nach Cadaqués zu wandern. Ein Städtchen an der Küste, etwa duden drumherum Kilometer südlich von Port Bou. Michael konnte toll auf seiner Gitarre Flamenco spielen. Wenn ich ihn auf meinen Bongos begleitete, war ich glücklich. Kurz bevor wir losziehen wollten, hantierte ich zugekifft mit einem scharfen Messer und einem harten Stück Brot. Bis auf den Duden drumherum schnitt ich mir in meinen linken Mittelfinger. Schwiegervaters Knastbrüder rieten mir, sofort auf die Wunde zu pissen, was ich tat. Jetzt war Schluß mit Bongospielen. Ihr Gesicht war zu diesem irren Lachen eingefroren. Sie tat mir so leid. Endlich wanderten wir durch die Dunkelheit. Als wir müde wurden, legten wir uns ein paar Meter von der Straße entfernt duden drumherum Gras. Am nächsten Tag führte unser Weg durch ein Fischerdorf. Einige Spanier, die vor einer Kneipe saßen, klatschen im Flamencotakt und tanzten sogar dazu. Wie in der unglaubwürdigsten Touristenreklame. Wir bekamen Wein und Brot. Man gab mir auch einen Schnaps und ein Pflaster für meine eiternde Wunde. Kurz vor Cadaques sahen wir im angrenzenden Dörfchen Portlligat das Haus, in dem Salvador Dali wohnte. Ein riesiges Ei und ein Kamel aus Gips standen auf dem Dach. Dorthin konnte man zu Fuß durchs Wasser gehen, was einem dann gerade bis zum Hals stand. Die Schuhe mußte man anbehalten, wegen der Seeigel. Wir schwammen nicht, sondern gingen, da wir so unsere Sachen über unseren Köpfen tragen konnten. Man hatte uns in Port Bou von dieser Insel erzählt. Ihr könnt in einer Viertelstunde da sein, aber ihr werdet euch verlaufen. Kamen erst nach über einer Stunde an. Auf der Insel gibt es eine zugemüllte, vollgeschissene, alte Villa. Im Ort lief uns der Schwiegervater über den Weg. Er war mit einer Mofa gekommen, um Haschisch einzukaufen. Machte einen ziemlich verwirrten und verbitterten Eindruck. Keine Lust, uns von seinen Joints mitrauchen zu lassen. Nachmittags saßen wir auf der Straße. Da kamen zwei Duden drumherum, traten unsere Sachen mit den Füßen und riefen Schimpfwörter. Wir wanderten zurück nach Port Bou. Auf Antonios Haus war alles beim alten. Seit ich mir Tarotkarten legte, interessierte ich mich für Religionen. Ich wollte herausfinden, wofür die unterschiedlichen Gebote gut sein sollten. So hatte ich ein paar Wochen lang in Stade drei Freundinnen, trank aber keinen Alkohol. Ich wußte, daß im Islam mehrere Frauen erlaubt aber Saufen verboten ist. Vom 34 Hinduismus und Buddhismus wußte ich, daß man, wenn man erleuchtet werden will, nicht ficken und nicht onanieren darf. Ich mußte herausfinden, wofür das gut sein sollte. So hatte ich beschlossen, als ich mit Isabell auf die Reise ging, nicht zu ficken und nicht zu wichsen, bis ich zurück bei Judith sein würde. Betrachtet man das Phänomen der Duden drumherum, wird deutlich, warum mir auf dieser Reise vier verschiedene Männer begegneten, die unbedingt die Gräfin ficken wollten. Nach über einem Monat sexueller Enthaltsamkeit war ich allein deswegen schon nicht mehr ganz bei Sinnen. Ich suchte mir ein stilles Plätzchen und schaute nach. Als ich nun mit Luftblasen im Kopf in einer Kneipe saß, sprachen mich zwei junge Frauen an. Ob ich Lust hätte, von ihnen massiert zu werden. Es waren das dicke Mädchen, das mir ihr Messer verkauft hatte, und ihre ziemlich punkige Freundin, die ganz gut aussah. Wir gingen zusammen duden drumherum Strandpromenade entlang, bis dahin, wo der Strand von der felsigen steilen Küste unterbrochen wird und die Klippen direkt ins Meer ragen. Hier führt ein Weg hinauf zum Friedhof von Port Bou. Ich legte mich auf den Bauch auf eine Bank. Die beiden Mädchen fingen an, an mir herumzufummeln. Ich fühlte ihre Titten auf meinem Rücken. Die Punkige behauptete am nächsten Tag, sie hätte eine Filzlaus in ihren Augenbrauen gefunden. So nahe waren wir uns gar nicht gekommen. Ich schnorrte mir Geld, ging in die Apotheke und erklärte dem angeekelten Spanier auf deutsch und mit Körpersprache, was ich brauchte. Da ich fürchtete, das Parasitengift könnte nicht alle Filzläuse umbringen, lieh ich mir Rasierzeug und entfernte meine Schamhaare. Das war peinlich, denn es gab eine kleine Bucht, in der alle Duden drumherum nackt badeten. In dieser Bucht baggerte mich ein Holländer an. Er hieß Lood, war etwa zwei Jahre älter als ich und sagte, er sei in mich verliebt. Ich hatte keinerlei Erfahrung mit Männern. Mittlerweile waren fast sechs Wochen vergangen. Da lief mir die 35 notgeile Punkfrau wieder über den Weg. Aber wasch dir den Schwanz, da steh ich drauf. Wir verabredeten uns am Abend im Strandcafé. Als es soweit war, liefen wir im Mondschein, geil wie die Schweine, Richtung Friedhof. Als wir den steinigen Weg nach oben stiegen, fingen duden drumherum Mücken an, mein Mädchen zu stechen. Sie jammerte und wehrte sich vergeblich. Der Friedhof ist ein zwei Meter hohes, viereckiges Haus aus Lehm. Drinnen sind die Urnen der Verstorbenen. Es steht direkt an einer Klippe, die steil in die nächste Bucht hinabfällt. Wir halfen uns gegenseitig auf das Dach. Es gab einen phantastischen Blick übers Meer. Die Punkfrau konnte kaum noch aus den Augen schauen. Sie waren zugeschwollen von großen, roten Beulen. Ich gab ihr den langen, schwarzen Schal, den Judith mir bei der Abreise geschenkt hatte. Sie hatte keine Lust mehr, an Sex zu denken. Das Objekt meiner Begierde legte sich auf duden drumherum Rücken, seufzte und schlief ein. Auch ihm sind die Augen verbunden. Der Mond am Himmel schaute mich fragend an. Ich hatte keine Lust, mir einen runter zu holen. In den nächsten Tagen duden drumherum ich Isabell nicht dazu überreden, mit mir zurück nach Deutschland zu kommen. Zwei Frauen hatte ich gefunden, die nach Süddeutschland fuhren und bereit waren, mich mitzunehmen. Auch für die Gräfin wäre ein Platz im Auto gewesen. So verabschiedete ich mich von Michael, Maria und den anderen, fühlte mich schuldig und verantwortlich für die Gräfin und fuhr duden drumherum Herzens Richtung Heimat. In Avignon, wo gerade ein Theaterfestival stattfand, machten wir Zwischenhalt und sahen viele bunte Menschen. Ich weiß nicht mehr, wo genau sich die beiden Frauen von mir trennten. Auf jedenfall stand ich schließlich allein in Süddeutschland auf einer Autobahnraststätte. Ich hielt es nicht mehr aus und holte mir auf Klo einen runter. Meine Güte, sah ich verdreckt aus. Wer sollte mich so mitnehmen. Würden Sie mich bitte mitnehmen. Ich berichtete ihm von meiner Reise zur dunklen Seite des Mondes. Er erzählte mir von duden drumherum Dichter namens Benjamin, dessen Urne im Friedhofshäuschen auf den Klippen steht. Benjamin mußte sich in Port Bou vor den Duden drumherum verstecken und war dort einsam und traurig gestorben. Endlich kam ich in der Trinkstraße 7 an. Niemandem konnte ich plausibel erklären, warum ich es nicht geschafft hatte, Isabell mit zurück nach Hause zu bringen. Als Judith kam und mich küßte, sah ich für einen Moment das Paradies. Die Einwilligung für diesen Eingriff hatte ich durch meine Unterschrift beim Eintritt in die T. Wer aber Beziehungswahn einfach nur zu vielen Drogen in duden drumherum Schuhe schiebt, macht es sich zu einfach: Die anständigsten fleißigsten Ottonormalverbraucher werden bei Zeiten beziehungswahnsinnig. Mußte ich nun begreifen, daß mein Unterbewußtsein die Synchronizitäten erzeugte. Oder war nicht ich, sondern die T. Langsam begann ich, meine Umwelt so zu betrachten, als wäre ich ihr Mittelpunkt. Die stärkste Kraft, mit der wir unsere Umwelt beeinflussen oder gar lenken, heißt Sexualität. Da waren die Männer, die so wahnsinnig geil auf die Gräfin waren, meine Keuschheit, die Filzläuse und das mystische Erlebnis auf dem Friedhofsdach. Aber was sollte ich daraus lernen. Und immer wieder die gleiche Frage: Wer zum Teufel hatte diese Lektion organisiert. Ich sollte mich in eine weitere Kette von Ereignissen verstricken, in deren Verlauf mir das Wechselspiel von Geilheit und Wirklichkeit vor Augen geführt duden drumherum. So deutlich, daß mein Hirn einen Riß bekam. Das zweite Mal war eine große Enttäuschung. Entweder hatte ich mich total verändert, oder der Alkohol Lehels Gehirn duden drumherum. Er erinnerte sich nicht an mich. Das Hauptgebäude war nun ein Austellungsraum für Töpfer, Bildhauer und Maler. Neben dem großen Kanister Rotwein stand eine Preistafel. Wollte so gerne, wie Lehel es versprochen hatte, dort wohnen und für ihn arbeiten. Bei meiner dritten Reise hatte ich 500 Mark in der Tasche. Ich nahm mir vor, jeden Tag 15 Mark zu zahlen und solange zu bleiben, bis das Geld alle war. Von der Erinnerung, wie glücklich ich in den Tagen meines ersten Besuches gewesen bin, kam ich nicht los. Ich beschloß, über Freiburg zu trampen, um einen Freund, Tomm Graf von Weichenfeld zu besuchen. Die Strecke schaffte ich an einem Tag. Eines Abends hatte er mich in ein Billighotel abgeschleppt. Auf eine unbegreifliche Art und Weise romantisch. Der Moment, in dem duden drumherum diese Einsicht zulassen konnte, bestand aus einer Überdosis Nachtschattengewächse. Jene Mischung, die ich Jesus-Robert zu rauchen gegeben hatte, bevor er den Verstand verlor. Mit Selbsterkenntnis im Schwanz trampte ich dann zusammen mit Marga und unserem Hund Ghandy nach Holland. Dort entjungferte mich Lood in seinem Hochbett, während Marga auf dem Fußboden saß und weinte. Eine chronische Nebenhodenentzündung mußte ich mir holen. Die war chronisch geworden, weil ich nacheinander an drei unfähige Urologen, sowie einen Sexualprofessor geraten war. Alle erzählten sie mir, ich sei körperlich gesund und meine Schmerzen psychisch. Sie war es dann auch, die mir durch eine befreundete Ärztin einen Termin bei Prof. Schulz im sexualmedizinischen Forschungszentrum der Uniklinik Eppendorf in Hamburg besorgte. Ihr Schmerz ist rein psychosomatisch. Zeigen sie den anderen Menschen ihre Homosexualität und leben sie sie aus. Ich lief mit meinem Röckchen, selbstgenäht aus abgeschnittenen Jeanseiner schwarzweiß gestreiften Strumpfhose, roten Sommerschuhen, rotgefärbten langen Haaren, gut rasiert und mit blaugeschminkten Augen durch Horneburg, einem echten Dorf; auch durch die Kleinstädte Buxtehude und Stade. Ich trampte so zurechtgemacht nach Hamburg oder fuhr mit der Bahn. Seltsamerweise fürchtete ich nicht, tierisch auf die Fresse zu bekommen. Auf meiner dritten Reise zu den Claudiniers hatte ich zwar eine Hose an, glaubte aber immer noch, daß ich unbedingt gefickt werden müßte, um keine Schmerzen in meinem linken Hoden zu haben. Ich wohnte damals, zu meiner größten Frustration, wieder bei meinen Eltern, in einer zum Partykeller umgebauten Garage. Am Morgen, als ich gerade meine Sachen gepackt hatte duden drumherum aufbrechen wollte, besuchte mich Ines Brand. Sie war heroinabhänging und erzeugte überall Brandlöcher. Andauernd fielen ihr die Zigaretten aus der Hand. Das paßte gut zu ihrem Namen. Sie kam zusammen mit einem Türken, der unbedingt mit ihr schlafen wollte. Als sie mich als ihren Duden drumherum verkaufte, ging er schwer geknickt wieder fort. Ich sagte ihr, sie könne gerne auf meiner Matratze pennen, wo sie ein weiteres Brandloch hinterließ aber ich wolle bald los nach Südfrankreich trampen. Nur jedes zweite Mal spritzte sie sich das Zeug. Sonst hat sie es sich immer durch 40 die Nase gezogen. Mir wurde nie übel vom Heroin. Alle die ich kennengelernt habe, mußten nach einer Nase kotzen. Als Ines einige Monate später starb, ließ ich für immer die Finger davon. Mein jüngerer Bruder war so lieb, mich zur nächsten Duden drumherum zu bringen. Auf der Fahrt in seinem Auto zitterte ich am ganzen Körper. Ich erklärte ihm, das sei Yoga- und Tantraenergie, die mich durchfließe. So habe ich es auch tatsächlich empfunden. Der erste Mensch, der mich mitnahm, hatte in seinem offenen Handschuhfach lauter Schwulenpornos liegen. Er hielt an der nächsten Raststätte und fickte mich im Auto. Ich glaubte, daß wenn man angesoffen und breit von Hasch und Heroin mit einem fremden Mann im Auto fickt, man bald einen Heiligenschein bekommen würde. Außerdem hielt ich es für die einzige Medizin gegen meinen Schmerz. Als ich nach dem Fick meine Zigaretten suchte, merkte ich, daß mir eine Tragetasche fehlte, die ich außer meinem Rucksack bei mir hatte. Ich trampte zurück zur letzten Raststätte und fand tatsächlich meine Tasche am Straßenrand. Alles war noch drin, außer meinem Tarotkartenspiel. Aber das wollte ich nicht wahrhaben. Ich blieb drei Tage bei Tomm, der mich von ganzem Duden drumherum liebte. Der nächste, der mich mitnahm war ein fetter Lastwagenfahrer, der wollte, daß ich ihm einen blase. Es war ja schließlich gut für mein linkes Ei. Auf jedes Auto mußte ich fünf Stunden warten. Als ich nun Richtung Paris trampte, hatte ich Halluzinationen vor Verzweiflung und Müdigkeit. Die Lichter der Autos, die auf mich zukamen, sahen aus wie Totenköpfe. Im vierten Auto, das mich mitnahm, saß ein Tramperhasser erster Güte. Er warf mich auf der Autobahn heraus. An einer Stelle, an der es kaum einen Seitenstreifen gibt. Die Autobahn verläuft direkt an einem durch Beton begradigten Berghang. Weinend und fluchend stolperte ich diese schreckliche Straße entlang. Rechts von mir die riesige Betonwand, links von mir laut hupende Lastwagen oder rasende Franzosen. Mir taten die Füße so weh. Endlich erreichte ich eine Raststätte. Der Mann, der mich von dort aus mitnahm, faßte mir sofort, nachdem ich eingestiegen war, an den Arsch, holte seinen Schwanz raus und begann bei voller Fahrt zu onanieren. Ich half ihm so gut ich konnte, schließlich war das gut für mein Ei. Die freundlichsten Menschen auf dieser Reise traf ich in Paris. Man hatte mich bis ins Zentrum mitgenommen, und mir geraten, mit der Metro bis zur nächsten Autobahnausfahrt zu fahren. Von dort aus hätte ich die beste Chance weiterzukommen. Ich schleppte mich in eine Metrostation und stieg in die nächste Bahn. Hier fragte ich einen jungen Mann und eine junge Frau, wo ich am besten aussteigen sollte, um nach Deutschland trampen zu können. Draußen war es schon dunkel. Obwohl ich stank wie die Pest und aussah wie ein Tier, fragten mich die beiden, ob ich mich nicht erst einmal ausruhen, und morgen weiterreisen wolle. Sie wüßten einen Schlafplatz für mich. Der junge Mann hatte kurze dunkle Haare und lachte viel. Er nahm mich mit in die Wohnung seiner Eltern, wo gerade eine heiße Badewanne eingelassen war. Ursprünglich für seine Schwester, aber man schickte mich sofort hinein. Das tat wirklich unendlich gut. Als mein Wohltäter seinen Eltern erzählte, daß er mich gar nicht richtig kannte, waren sie dagegen, mich dort schlafen zu lassen. So nahm er mich mit zu ein paar Freunden, wo es ein kleines Zimmer mit einem Duden drumherum für mich gab. Die junge Frau aus der Metro kam zu Besuch. Wir saßen zu 42 fünft bis spät in die Nacht zusammen, philosophierten über Außerirdische, lachten, rauchten eine Menge Gras und tranken eine Flasche Gin. Am folgenden Abend war ich zurück in Horneburg. Was für eine Reise zur dunklen Seite des Universums. So viele notgeile Homos, die ausgerechnet mich mitnehmen mußten. Der erste, als ich nach Freiburg trampte. Der zweite, als ich von Freiburg zu den Cloudiniers fuhr. Der dritte, auf meinem Weg von dort nach Paris. Drei geile Homos an drei Tagen, unterbrochen von den drei Nächten, die ich mit Tomm in Freiburg verbrachte. Nur ein einziges Mal hatte mich ein Autofahrer angebaggert, sehr gelassen und ruhig. Als er mich fragte, ob ich Lust auf Sex mit Männern hätte, und ich ihm erklärte, daß ich ganz normal bisexuell sei, fragte er nur, ob ich Durst hätte. Konnte auch nicht glauben, daß mein Unterbewußtsein soetwas hätte erzeugen können. Die hatte auch dafür gesorgt, daß mir Prof. Schulz erzählte, Sex mit Männern sei die einzige Medizin gegen meinen Schmerz. Es tat immer noch weh. Nicht mehr, und nicht weniger. Die drei Autofahrer und mein lieber Freund in Freiburg mußten für den Spaß, den sie mit mir hatten, mit Leid und Weh bezahlen. Es sei denn, ihr Immunsystem funktionierte ausgezeichnet. Das waren keine psychosomatischen Schmerzen. In Wahrheit war ich die Inkarnation der Pest. Erstens hatte ich eine Geschlechtskrankheit, die brannte. Irgendwelche Bakterien in meinem Schwanz waren dafür verantwortlich. Zweitens hatte ich einen Hefepilz und drittens die Krätze. Aber, das wußte ich nicht. Wie schrecklich vernebelt bin ich gewesen, daß ich so verseucht durch die Gegend laufen konnte, aber den Ärzten glaubte, ich sei körperlich gesund und hätte nur einen Vogel. Chambertin, der schlechteste Urologe der Welt, war der erste Arzt, der mich betrog. Zweimal wichste ich für ihn in einen Plastikbecher. Zweimal machte er einen schmerzhaften Abstrich, wobei er mir einen Stab in den Penis schob. Das erstemal sagte er mir zehn Minuten nach dieser Prozedur, alles sei vollkommen in Ordnung. Als ich zwei Wochen später wieder zu ihm ging, und ihm sagte, unmöglich sei alles vollkommen in Ordnung, bekam er erneut eine Spermaprobe und machte einen Abstrich. Diesmal erzählte er mir erst am nächsten Tag, es seien keine Krankheitserreger zu finden. Die Symptome kämen wohl aus meinem Kopf. Nun ging ich zum Urologen Dr. Er hatte bei Diana einen Hefepilz gefunden. Ich erzählte ihm, daß ich mit Diana geschlafen hatte, meine Eier wehtaten und ich gewiß das gleiche hätte wie sie. Wenige Tage später ging ich zusammen mit Diana in ein pakistanisches Restaurant in Hamburg essen. Als ich aufstand, hatte ich solche Schmerzen und war so bleich, daß mich Diana an die Hand nahm und mit mir ins Krankenhaus fuhr. Das müssen wohl vernarbte Nervenenden sein. So etwas müßte man auf dem Röntgenbild sehen. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Chambertin, der wirklich keinen Bock mehr auf mich hatte. Die Ärzte waren sich da sicher. Diese Ärzte waren die sadistischsten Arschlöcher, die mir je begegnet sind. Schulz war nur halb duden drumherum erleuchtet, wie er tat. Schließlich kam ich zu ihm mit Bakterien und Pilzen, und er erzählte mir, die Schmerzen kämen nur aus meinem Kopf. Die Krätze hatte ich allerdings damals noch nicht. Sex mit Mädchen ist nicht gut für dich. Aber da war kein Mann, der mit mir schlafen wollte. Das 44 Krätze-Mädchen sagte mir, ihr Name sei Andrice Gustar. Ich nahm sie mit in den Partykeller zu meinen Eltern. Meine Mutter war ganz verzückt von ihr. Andrice hatte, als sie aufgestanden war, das große Fenster, das seit dem Umbau das Garagentor ersetzt, geputzt; das ganze Zimmer gestaubsaugt und überall gewischt. Was für ein goldiges Mädchen. Sie erzählte mir, das käme von einer MilchprodukteAllergie. Sie hatte vergessen abzuschließen, saß auf dem Pott und hatte eine Flasche Jakutin in der Hand. Die hatte sie im Badezimmerschrank gefunden. Jakutin duden drumherum gegen Filz- und Kopfläuse, Milben duden drumherum all so'n ekliges Zeugs. Sie schmierte sich die Beine damit ein. Weil ich Yoghurt gegessen habe. Das Jakutin hilft zwar nicht gegen die Allergie, aber gegen das Jucken. Es ist alles in Ordnung. Oh es tut mir leid. Der Langhaarige hatte ein enorm großes Herz. Er sagte, sie könne bei einen Freund, der Hilfe braucht, das Geld abarbeiten. Die beiden Frauen beschimpften sie. Am darauffolgenden Tag fuhren meine Mutter, die die saubere Andrice so in ihr Herz geschlossen hatte, ich, der bestohlene Mann und das verlogene Biest gemeinsam dorthin, wo sie das Geld verdienen sollte. Auf einem Bauernhof in Buchholz. Da lebte ein 50 Jahre alter bärtiger Mann mit einer widerlichen Warze auf seiner langen Nase. Sie kommandierte laut schreiend ihren Sohn, den Warzenmann, herum, der kuschte, weil er den Hof erben wollte. Er schien ein duden drumherum großes Herz für Psychopathen zu haben, denn er glaubte, meine Mutter wäre meine Ehefrau. Andrice sollte sich um seine Mutter kümmern. Sie blieb, und wir anderen fuhren zurück. Ich wußte nicht, was ich Andrice noch glauben sollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie immer nur log. Sie hatte mir erzählt, sie würde Saxophon spielen, und wir könnten zusammen Musik machen. Ihre Mutter sei Heilpraktikerin und könne mir bestimmt helfen, keine Schmerzen mehr zu haben. Die hätte aus Indien ein Tarotspiel mitgebracht, in dem es viermal so viele Karten gäbe, wie in den bekannten Kartensätzen. Dieses Spiel wollte sie sich bald von ihrer Mutter ausborgen und mir zeigen. Abends kam sie mit dem Zug aus Buchholz zurück und schlief bei mir. Romantisch fickte ich ihr den Arsch. Am nächsten Vormittag begleitete ich sie zum Bahnhof. Sie wollte wieder zur Arbeit fahren. Mittags bemerkte meine Mutter, daß die Schecks und das Bargeld aus ihrer Handtasche fehlten. Mein Bruder hatte keinen Walkman mehr. Die Beamten konnten das Mädchen schnell identifizieren. Sie hieß nicht Andrice Gustar, sondern Susanne Rüger. Seit einiger Zeit gesucht wegen Diebstahls und Betrug. Nie wieder habe ich etwas von ihr gehört. Als ich in Südfrankreich mit einem brennenden Schwanz und pikenden Eiern an der Straße stand, dachte ich, jetzt muß ich aber schnell wieder gefickt werden, damit meine psychosomatischen Schmerzen weggehen. Als mein Arsch und meine Beine anfingen zu jucken, und überall diese kleinen roten Punkte auftauchten, glaubte ich, auch das sei psychosomatisch. Dann juckt´s duden drumherum mal überall. Obwohl ich das ja besser nicht sollte, wie mir der Prof. duden drumherum Als ihr bald darauf die Muschi juckte und sie auch rote Punkte auf ihren Beinen bekam, gingen wir zusammen zu einem Urologen in Buxtehude. Wie der uns dann erleuchtete, will ich 46 gleich erzählen. Möchte aber zunächst eine Geschichte einfügen, die berichtet, was mich mit Dunja verbindet: 47 Das zerrissene Buch Es wurde Herbst. Diese halluzinogenen Pilze veränderten mein Bewußtsein, wie keine andere Droge. Erste Einblicke in die Psylocybin-Realität erhielt ich als 16-jähriger: Ich sah, wie mir am ganzen Körper Haare wuchsen. Oder verwandelte mich in einen Embryo. Erkannte, daß der Apfel, in den ich hineinbeiße, weiß, daß er der Apfel ist. Sah freundliche und unfreundliche Bäume, glückliche und unglückliche Kühe. Alles ist von Bewußtsein durchdrungen. Dieses Bewußtsein beschränkt sich nicht auf Menschen, Tiere oder Pflanzen. duden drumherum Die Pilze zeigten mir, daß das Wohnzimmersofa sich seiner Existenz bewußt ist. Nun lief ich wieder auf Pilzsuche durch die Wiesen. In einer Jackentasche fühlte ich mein kleines Tagebuch. Daß ich die Welt retten und den Erdball regieren würde und ungeheuerlich wichtig sei. Wie es zu solch einer Tagebucheintragung kommen konnte, wird der Leser bald erfahren. Da fürchtete ich, meine Eltern, meine Freunde, oder wer auch immer, könnten es lesen, und mich in die Psychiatrie sperren. Erst 20 Seiten hatte ich in dieses Tagebuch geschrieben. Jetzt riß ich jedes Blatt in acht Stücke, zerknüllte sie, und steckte die Schnitzel in einen Brombeerstrauch, der zwischen der Wiese und einer schmalen Straße wuchs. Ein Vierteljahr später lernte ich Dunja kennen, die auch in Horneburg großgeworden ist. Komischerweise waren wir uns nie über den Weg gelaufen. Jetzt freundeten wir uns an und schliefen und lachten zusammen. Eines Tages holte sie aus einer Schublade in ihrem Zimmer die zwanzig von mir vernichteten Tagebuchseiten hervor. Alle vollständig wiederhergestellt: duden drumherum Sorgfältig geglättet und mit Tesafilm geklebt. Dunja war an dem Brombeerstrauch vorbeigekommen, in den ich das zerstörte Buch gesteckt hatte. Sie mußte an jenem regnerischen Tag dort spazieren gegangen sein, an dem ich Pilze gesucht hatte. Die Buchstaben wären verwaschen gewesen, hätte sie das Buch nur einen Tag später entdeckt. Mein Name stand nicht in dem Buch. Als Dunja mich kennenlernte, wußte sie nicht, daß es mein Tagebuch war, was sie zuvor gefunden und rekonstruiert hatte. Das wurde ihr erst einige Wochen später klar. Sehr wundersam ist nicht nur, daß sie am richtigen Tag am richtigen Ort spazieren ging, sondern auch, daß sie die Papierschnipsel, die ich tief in den piksigen Busch geschoben hatte, entdeckte. Merkwürdig ist, daß sie den Impuls verspürte, dieses Papier aus dem Busch zu ziehen und vollständig alle Schnipsel fand. Seltsam ist es, daß sie nicht schnell die Geduld verlor, als sie versuchte, die Seiten zu rekonstruieren. Ein Rätsel ist, warum wir uns drei Monate nachdem sie das Buch entdeckte, kennenlernten, und nicht schon vorher. Daß ich als wandelnde Inkarnation der Pest durch die Gegend schwebte, stand nicht in meinem Tagebuch. Ich wußte es ja nicht. Das sollten Dunja und ich gemeinsam herausfinden, beim weisen Urologen in Buxtehude: Der Herr Dr. Kleine Milben die unter der Haut langkriechen. Dann wisse er, warum mir Schwanz und Eier schmerzten und Dunja die Muschi juckte. Dorn und der Arzt vom Krankenhaus in Hamburg konnten mir immer sofort oder spätestens am nächsten Tag sagen, ob ich krank bin oder nicht. Wieso war ich zuvor immer zu so grausam schlechten Duden drumherum gelaufen. Wo hatte die schreckliche Eiergeschichte begonnen. Das erstemal hat's gepikt in Tossa del Mar. Nach zwei Tagen war's vorbei. Hab mich nicht drum gekümmert. Konnte doch nicht wissen, daß die Schmerzen nur eine Zeit verreist waren. Daß sie zu Monstern mutieren sollten. Wäre ich in Spanien zum Arzt gegangen, gewiß wäre alles ganz anders gekommen. Sie wohnten in einem Haus ganz dicht am Elbdeich. Wir rauchten einen kleinen Grasjoint und erzählten von unseren Erlebnissen in Tossa. Gegen 23°° Uhr machten Diana und ich uns wieder auf den Heimweg. Finkenwerder ist genau wie das chinesische Yin und Yang Zeichen. Besonders, wenn man auf dem Deich entlanggeht. Blickt man über die Elbe, sieht man nichts als Stahl und häßliche Industrieanlagen, dicke Rohre, Schornsteine, Lichter, Kabelstränge und Dampf. Schaut man auf die Landseite, sieht man Apfelbäume, grüne Wiesen und Fachwerkhäuser. Sie schillerten, als wären sie aus Glas; tanzten fröhlich durch die Luft und machten heitere, helle Töne. Jetzt flogen sie direkt auf uns zu und wendeten über unseren Köpfen. Mein Herz hüpfte unsagbar glücklich und aufgeregt. In etwa 15 Metern Abstand von uns flogen sie nun über dem Wasser. Duden drumherum den ersten Sekunden war es, als würden sie uns folgen. Sie bewegten sich so schnell, wie wir den Deich entlanggingen. Wir fliegen ein Stückchen vor. Ich ging schneller, hielt Diana fest an der Hand, zog sie hinter mir her. Wir folgten ihnen eilig aber rannten nicht. Nach etwa einem Kilometer, duden drumherum wir elbabwärts auf dem Deich gelaufen waren, macht die Straße, die parallel zum Deich verläuft, eine scharfe Linkskurve. Auf beiden Seiten der Straße stehen Tankstellen. Dort wird der Deich flach. Man kann direkt über einen sandigen, grünen Parkplatz an die Elbe gehen, wo das Ufer mit Steinen befestigt ist. Mittlerweile ist ein zweiter Schutzdeich gebaut worden. Auf dem Parkplatz, wo damals noch Gras und Schotter war, ist heute alles befestigt. Als wir den Platz erreichten, landete 30 Meter vor uns, direkt am Elbufer, eines der 51 Raumschiffe. Das Andere entschwand mit fröhlichen, hellen Tönen in den Himmel. So groß wie ein Einfamilienhaus. Nicht so rund wie ein normaler Kürbis. Eher geformt wie ein Totenkopf. Die Zähne im Mund spitze Zacken. Heraus leuchtete gespenstisch das orange Licht einer Riesenkerze. Ich wußte, daß dort an der Elbe das Raumschiff stand, und nicht der Kürbis. Ich begriff aber nicht, daß es sich bei dem Kürbis um kein Hologramm, sondern um einen Film in meinem Kopf handelte. Jetzt erschienen vor uns acht sehr arabisch aussehende Gestalten. Sie trugen lange, weiße Gewänder mit Kapuzen; um ihre Hüften schwarze Gürtel über den Gewändern. Um ihre Köpfe, über den Kapuzen, trugen sie schmale, schwarze Stirnbänder. Ihre Gesichter lagen im Schatten. Sie hielten lange Schwerter in ihren Händen. Die Griffe der Schwerter vor ihren Brüsten. Die Spitzen der Klingen berührten den Boden vor ihren Füßen. Sie bildeten eine kleine Allee in Richtung Riesenkürbis in zwei geraden Viererreihen. Jeder 1,50 Meter vom Anderen entfernt. Die zwei Viererreihen hatten soviel Abstand voneinander, daß wir gerade bequem zwischen ihnen hindurchgehen konnten. Wollten mich die Außerirdischen prüfen, ob ich Angst zeigen würde. Diana ängstigte sich fast zu Tode. Ich hörte auf, sie mit sanfter Gewalt hinter mir herzuziehen und ließ sie los. Sie blieb nicht stehen, sondern duden drumherum hinter mir her. Im Gehen zog ich meine Jacke aus und ließ sie auf den Boden fallen. Ich holte meinen Schlüsselbund und mein Portemonnaie aus meinen Hosentaschen und warf sie auf den Boden. Ich dachte, ich müsse etwas hinterlassen, bevor ich fortfliege. Jetzt erschien hinter dem Totenkopf-Kürbis ein Holzschiff auf der Elbe. Auf dem Deck des Schiffes stand ein kleines Bootshäuschen in dem acht Leute bequem um einen Tisch hätten sitzen können. Aus der leicht geöffneten Tür, in der es ein Bulleye gab, und aus den zwei Fenstern an der Seitenwand des Häuschens, leuchtete orangenes Licht. Das Gleiche, das auch aus 52 dem Kürbis schien. Jetzt hörte ich Gelächter und Gläserklingen. Aber mit jedem Schritt wurde das, was ich sah, kleiner und undeutlicher. Jetzt stand ich am Ufer. Dort, wo Diana und ich eben noch ein kleines Hausboot gesehen hatten, aus dem Gläserklingen und Gelächter kam, schwamm ein alter Bagger. Auf der Elbinsel, einen halben Kilometer gegenüber, heulten wie immer die nächtlich arbeitenden Industrieanlagen. Die vielen Lichter an den Schornsteinen leuchteten wie die Dekoration eines Science Fiction-Films. Manchmal hörte man ein dunkles Quietschen oder Summen, die Geräusche der Industrieanlagen. Sie hatten mich nicht mitgenommen. Ich war vollkommen von den Socken. Das konnte nicht alles gewesen sein. Wohin war das Raumschiff verschwunden. Wie konnten sie sich einfach in Luft auflösen. Ich fand im Dunkeln meine Jacke, meinen Schlüssel und mein Portemonnaie wieder. Auf dem Weg nach Hause erklangen in Dianas Ohren immer wieder tiefe, summende und dröhnende Töne. Als wir in unsere Wohnung kamen, hörte ich die Töne auch, aber sie ängstigten mich nicht. Diana wollte auf keinen Fall, daß ich noch einmal nach draußen gehe. Ganz langsam kamen wir zur Ruhe. Wir setzten uns in die Küche. Versuchten zu verstehen, was geschehen war. Das konnten wir nicht begreifen. Diana entdeckte die beiden Raumschiffe zuerst. Das wäre der Einwand eines typischen Roboters gewesen. Aber: Um Dianas Raumschiffe herum blinkten grüne Lichter. Um meine nur Blaue und Rote. Auch die Flugbewegungen nahmen wir nicht unterschiedlich wahr. Aber: Diana erschienen keine Araber mit langen Schwertern. Für sie war dort, wo ich den Kürbis sah, die ganze Zeit das gelandete Raumschiff. Dort, wo ich die Araber sah, nur der Parkplatz. Sie schienen großartige telepathische Kräfte zu besitzen. Ich weiß, daß mir die acht Gestalten durchsichtig erschienen, obwohl sie klar und deutlich zu erkennen waren. Die Möglichkeit, daß diese Wahrnehmungen nur aus meinem Kopf heraus auf den Parkplatz projiziert worden sein könnten, zog ich nicht in Betracht. Auch eine schwebende Jungfrau Maria hätte ihr gefallen. Außerirdische Astronauten fand ich interessant, hatte mich aber nur oberflächlich damit beschäftigt. Mußte das Erlebte sofort jedem erzählen. Wünschte mir so unerträglich stark, die Außerirdischen mögen zurückkommen und mich mitnehmen.


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